Inhalt und Zielstellung
Die Darstellung der Hässlichkeit von Krankheit, Unfall, Tod, Unglück, Zerstörung, Krieg und Katastrophen ist nicht nur ein Phänomen der Gegenwart, dass die Medien zu Massenmedien macht, sondern es ist in der gesamten Kulturgeschichte gleichermaßen präsent. Gott und Teufel, das Gute und Böse, Himmel und Hölle, Leben den Tod bilden unauflösbare Gegensatzpaare, über die sich ein Verstehen unserer Existenz in der Umwelt erst entwickeln kann.
Die visuelle Kultur zeigt den Prozess der generationsübergreifenden Auseinandersetzung mit der existenziellen Dimension des Lebens auf anschauliche Weise. Sie stimuliert unsere Gefühle von Erhabenheit, und Größe, von Liebe, Vertrauen und Zuversicht, wie von Hass, Neid, Eifersucht, Angst, Panik, Ekel und Verzweiflung.
Eine zeitgemäße Ästhetik beinhaltet die ganzheitliche Auseinandersetzung mit allen bedeutsamen Aspekten unserer Existenz. Sie gründet sich auf das Vermögen zur verbalen und visuellen Erkenntnis, Thematisierung und Kommunikation aller relevanten Informationen, in klassischen und neuen Medien.
Seminarablauf
Einführung, Vorstellung und Vergabe der Themen, Diskurs zur Zielvorstellung, Vortrag Axel Buether
A Häßliche neue Welt – Veränderung der Selbst- und Umweltwahrnehmung mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt
Schönheitsbegriff im Wandel der Zeit – Kulturgeschichte der Hässlichkeit
Moderne Gesellschaften und Technikangst – Ästhetik und Wahrnehmung
Visuelle Reflexion der Existenz – Ästhetik und Bewusstseinsbildung
B Alle Sinne spielen verrückt – Ästhetik des Unverständlichen und Unharmonischen
Krach und Misstöne – Neue Musik und Vertonung der gesamten Existenz
Schrecken und Horror – Literatur und Film
Ästhetik der Unmoral und des Bösen – Literatur und Sprache
Tabubruch und Hypermedialität – Film und Multimedia
C Ganz schön alt und schrecklich neu – Demokratisierung der visuellen Kultur
Traumata und Psychosen – Aktionskunst und Kunsttherapie
Unmoral und Schund – Comic und Klischee
Kunst und Kommerz – Pop Art und Massenmedien
Konsumrausch und Trivialität – Kitsch und Weltflucht